Koalitionsvertrag:
Verspielte Chance
(ho)
Wer den Marktanteil und die Investitionskraft privater Immobilieneigentümer
„übersieht“, verspielt die Chance auf ein zügiges
Erreichen der selbst gesteckten Ziele beim Wohnungsbau. Darauf macht jetzt
Haus & Grund Niedersachsen anlässlich der Unterzeichnung des
Koalitionsvertrags 2022 - 2027 durch die neugebildete niedersächsische
Regierungskoalition am 7. November 2022 aufmerksam. Der Spitzenverband
der privaten Wohnungswirtschaft auf Landesebene reagiert damit deutlich
kritisch und bezeichnet die Bilanz in dieser neuen politischen Absichtserklärung
für das private Haus-, Wohnungs- und Grundeigentum als ernüchternd..
Verbandsvorsitzender Dr. Hans Reinold Horst:
"Eigentumsförderung und Bodenpolitik kennt nur noch den
sozialen Wohnungsbau durch eine eigens geplante Landeswohnungsbaugesellschaft,
durch Kommunen und Wohnungsbaugenossenschaften. Es gibt keinerlei Förderung
privaten Eigentums auf Landesebene mehr. Die Rolle privater Immobilieneigentümer
erschöpft sich in freiwilliger oder erzwungener Bereitstellung von
Bauland."
Ihre Rolle als Investoren wird negiert. Stattdessen werden sie von einem
ganzen Bündel ordnungsrechtlicher Gebote und Verbote bis in die kleinste
Stellschraube (Gebäudeausstattung und Gebäudetechnik, Gebäudenutzung,
Zweckentfremdung, Schrebergartenverbote) gegeißelt. Und das alles
noch auf eigene Kosten der privaten Anbieter wie zum Beispiel beim staatlich
verordneten Heizungsumbau und bei der Solardachpflicht, moniert Dr. Horst.
Und weiter: Das reicht der neuen Regierung immer noch nicht. Angekündigt
sind zwingende Rechtsrahmen zur Entwindung privater Grundstücke über
Quartiersinitiativen, kommunale Direktiven oder über ein verstärktes
kommunales Vorkaufsrecht. Ziel ist die „Mobilisierung“ von
Grundstücken zugunsten von Kommunen und sozial orientierten Wohnungsbaugenossenschaften
als Investoren.
Im Gegenzug sollen die Mieten über die landeseigene Mietpreisbremse
weiter gedeckelt werden. Und Mieter sollen - so geplant - künftig
sogar nach eigenem Gutdünken „Balkonkraftwerke“ installieren
dürfen! Vor allem sollen sie möglichst vor Energiekosten geschützt
werden - durch einen staatlich verordneten und verschärften Heizungsumbau
auf Kosten der Eigentümer!
Haus & Grund Niedersachsen befürchtet zudem neue soziale Brennpunkte:
„Die neue Regierung hat sich die Förderung verdichteten
Bauens durch Lückenschluss, Aufstockung und durch verminderte Bauabstände
mit recycelten oder ökologisch sinnvollen Baustoffen (zum Beispiel
Holz) auf die Fahnen geschrieben - auch auf Altlastenflächen. All
dies soll in serieller Bauweise, also uniform und ohne auflockernde Abwechslung
geschehen. Wir haben in der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts
erleben müssen, zu welchen soziologischen Entwicklungen diese Silobauweise
führt. Soweit zum künftigen Wohlfühlfaktor beim Wohnen“,
sagt Dr. Horst.
Das Resümee: Allein mit „Klima, Klima, Klima“ als Leitmotiv
kann man keine günstigen Wohnungen bauen und einen „klimagerechten
Wohlstand von morgen“ erreichen. Dazu gehört mehr - unser Sachverstand,
unsere Ideen und vor allen Dingen unsere Investitionskraft, zeigt sich
Dr. Hans Reinold Horst überzeugt. Seine Frage an die Landespolitik:
warum schneiden Sie sich dieses Potenzial ab? Wenn Sie schon vor einer
Herkulesaufgabe stehen, wieso nutzen Sie dann nicht alle Möglichkeiten
zu ihrer Bewältigung?
Der Appell des Haus & Grund-Landeschefs: Damit Ihre Stimme, liebe
Leser:Innen, so effektiv wie möglich artikuliert werden kann, nutzen
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